»Was wir machen

Im Sommer 2007 sind wir mit Unterstützung der Jürgen-Wahn-Stiftung e.V. Soest nach Kasama (Sambia, Zentralafrika) geflogen, wo wir ein dreimonatiges soziales Praktikum absolviert haben. Vor Ort haben wir bei drei afrikanischen Ordensschwestern, den „Sisters of Mercy“ gelebt, deren alltägliche Arbeit wir unterstützt haben. Die meiste Zeit verbrachten wir mit Schwester Regina Nkandu, die sich um alleinstehende Frauen, Kinder und Waisen kümmert.

Schwester Regina Nkandu

Die Situation dieser Frauen und Kinder ist dramatisch: Die Frauen werden von ihren Männern allein gelassen, müssen sich um ihre vielen Kinder kümmern und haben kein Geld um Essen, Kleidung oder Sonstiges zu kaufen. Die Kinder weisen starke Mangelerscheinungen auf: Einige sind sehr dünn, andere haben aufgequollene Körper und leiden an Dickbäuchigkeit.  Seit Jahren hat es sich Schwester Regina daher zur Aufgabe gemacht die Frauen und Kinder zwei Mal in der Woche zu sich einzuladen. Sie stellt ihnen von meist europäischen Spendengeldern finanziertes Essen zur Verfügung und die Frauen kochen auf einer großen Feuerstelle vor dem Haus für ihre Kinder. Jede Woche kommen mehr Kinder zu Schwester Regina, die darum bitten von ihr betreut zu werden. Schweren Herzens muss Schwester Regina viele dieser Kinder zurückweisen, da ihr nicht genug finanzielle Mittel zur Verfügung stehen um für noch mehr Menschen Essen zu kaufen. Und leider passiert es doch immer wieder, dass Kinder trotz der ihnen gebotenen Hilfe sterben. Doch Schwester Regina setzt sich weiterhin ehrenamtlich für diese Kinder ein und tut alles in ihrer Macht stehende, um sie zu unterstützen.

Während unseres Praktikums in Sambia haben wir Kontakte zu den Frauen und Kindern geknüpft. Besonders wichtig war es uns, bei dem Speiseplan für die Kinder mitzuwirken, sodass diese ein abwechslungsreiches Essen bestehend aus Milch mit Traubenzucker, Obst, Fisch oder Fleisch etc. bekamen.

Gesundes Essen gegen Mangelernährung

Zudem haben wir die Frauen und Kinder in hygienischer Hinsicht betreut. Da sie mit den Händen aßen und es nicht gewöhnt waren sich diese vorher zu waschen, haben wir gemeinsam das Ritual entwickelt sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Im Laufe der Zeit hat sich das so stark automatisiert, dass einige Kinder schließlich nicht mehr essen wollten ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben.

Das gemeinsame Händewaschen

Außerdem kauften wir für jede Familie einen Becher, um die Ansteckung mit alltäglichen Krankheiten zu vermeiden. Zuvor hatten etwa 40 Frauen und Kinder aus einem Becher getrunken. Desweiteren haben wir den Kindern das Zähneputzen beigebracht und ihnen dementsprechend Zahnbürsten und –creme gekauft. Weitere Investitionen unsererseits waren unter anderem neue Kleidung für die Kinder (sie trugen zum Teil nur noch Lumpen), Seife zur Körperpflege und Wäsche, Creme, Teller, warme Decken (nachts herrschten in den Hütten Temperaturen um 5°C) und Moskitonetze (zum Schutz vor Malaria).

Ein weiterer Teil unserer Aufgaben in Afrika war die Betreuung von Kindern und Jugendlichen und die Beratung bei einfachen medizinischen Maßnahmen. Außerdem besuchten wir die Familien im Armenviertel „Musenga Village“, um mit ihnen unter anderem Hilfegespräche zu führen.

Durch eine bereits vor unserer Abreise nach Afrika eigenständig geplante und durchgeführte Spendenaktion konnten wir das notwendige Geld für die materielle Unterstützung sammeln. Diese weiterhin bestehende Spendenaktion ermöglichte es uns, mit dem Kauf von Nähmaschinen und Stoffen sowie Hühnern, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. In Kooperation mit Schwester Regina ist es uns möglich unsere Ideen in die Tat umzusetzen. Sie bietet den Frauen beispielsweise zwei Mal wöchentlich einen Nähkurs an, um ihnen den Umgang mit Nähmaschinen zu lehren.

Neue Kleidung für die Kinder

Ihr merkt wahrscheinlich schon, dass es eine Menge an lebenswichtigen Dingen, neben der Nahrung, gibt, an denen es in Kasama mangelt. Wir hoffen, diese Zusammenfassung gibt euch zumindest einen kleinen Einblick in unsere Arbeit in Sambia, die wir auch weiterhin in Zusammenarbeit mit der Jürgen-Wahn-Stiftung Soest e.V., leisten.

Was genau wir in Kasama erlebt haben, könnt ihr unter der Kategorie „Sambia“ unter „Sambia 2007“ nachlesen!

2011 reisten wir dann zum ersten Mal nach Kazembe, wo Schwester Regina ein vergleichbares Projekt leitet.