Positive Veränderungen für unser Projekt

Die vergangenen Tage in Kasama vergingen wie im Flug. Am morgigen Donnerstag werden wir bereits unseren Rückflug antreten und in den nächsten Tagen die naturbezogenen und touristischen Seiten Sambias weiter kennenlernen.

Im Gegensatz zu unseren vorherigen Projektaufenthalten haben wir in diesem Jahr viele übergreifende Aufgaben wahrgenommen und konnten wichtige strukturelle Veränderungen für unser Projekt anstoßen. Dies haben wir nicht zuletzt Brother Dominique zu verdanken, einem irischen Pater, der seit 1973 in Sambia lebt und in Kasama eine Skills School aufgebaut hat, in der z.B. Computer- und Nähkurse angeboten werden. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit den hier lebenden Menschen konnten wir viele sinnvolle Erkenntnisse für unsere weitere Arbeit sammeln und erste strukturelle Veränderungen initiieren. So konnten wir einige Personen mit unterschiedlichen Professionen für die Mitarbeit in unserem Projekt gewinnen, die den Schwestern mit fachlichem und organisatorischem Wissen zur Seite stehen werden.

Wie wir bei einem der vergangenen Treffen mit den Schwestern erfahren haben, machen sie sich viele Gedanken um ihre Vorschule, dessen Gebäude sehr heruntergekommen ist und irreparable Schäden hat. Nach unserer Besichtigung der Schule stand fest, dass diese nicht mehr lange genutzt werden kann. In weiteren Gesprächen erfuhren wir von einem Grundstück nahe der Kirche, auf dem genug Platz vorhanden wäre um eine Preschool zu errichten und einen Garten zum Anpflanzen von Gemüse anzulegen. Unsere aktuelle Idee ist es, hier einen Platz zu schaffen, an dem zum einen die Kinder der Vorschule unterrichtet werden können und zum anderen die Frauen ihre unterernährten Kinder in Zusammenarbeit mit den Schwestern versorgen können. Somit könnte das Projekt ausgelagert werden und würde an einem zentraleren Ort, nämlich „im Kern“ von Musenga Village verortet sein. Die weiteren Entwicklungen dieser Idee werden wir nun abwarten (müssen) und wir sind uns jedoch sicher, dass uns nun wirklich gute und motivierte Leute aus Kasama zur Seite haben.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Besuchen haben wir in diesem Jahr also deutlich mehr „hinter den Kulissen“ unternommen und viele strategische Planungsgespräche geführt sowie Ideen mit den Menschen vor Ort gesammelt. Dies war nicht nur für uns, sondern auch für die Schwestern eine Veränderung. Jedoch konnten wir heute in einem abschließenden Gespräch mit Schwester Regina herauslesen, dass die Schwestern für den weiteren Weg offen sind.

Ebenfalls besuchten wir – wie jedes Mal – einige der Familien im Dorf Musenga Village. Wir konnten nach dem letzten Besuch vor drei Jahren deutliche Veränderungen hinsichtlich der Infrastruktur sowie der Häuser feststellen: Zahlreiche Häuser haben nun anstatt von Gras- Eisenbleche auf den Dächern. Darüber hinaus entstehen viele neue, größere Häuser.

Wir besuchten unter anderem auch zum zweiten Mal Juliette, die 28-jährige, gehbehinderte Frau, welcher wir vor fünf Jahren eine neue Matratze gekauft hatten, da sie Wunden vom Liegen sdsc03870owie weitere Wunden an den Beinen hatte. Sie war sehr glücklich uns zu sehen und berichtete, dass sie dank der Matratze körperlich weitestgehend gesund war. Ihr Wunsch war, dass sie noch einmal zu einem spezialisierten Arzt in Lusaka fahren könne, um die Möglichkeit einer Operation fachlich abklären zu lassen. Zum Hintergrund: Ihr war vor elf Jahren beim Tragen von großen Holzstämmen ein Pfahl auf den Rücken gefallen, sodass sie daraufhin vermutlich ab der Hüfte gelähmt war.

Weiterhin konnten wir ebenfalls Gift, das Mädchen mit den körperlichen Einschränkungen, beimdsc03768 Kennenlernen mit dem Lehrer der Klasse für Kinder mit besonderem Förderbedarf treffen. Zwei Lehrer beurteilten Gift beim Laufen, Sprechen sowie beim Zeichen mit einem Stift und kamen zu dem Schluss, dass sie sich gut vorstellen könnten, sie in ihrer Schule zu unterrichten. Weiterhin sei jedoch notwendig, dass ihre Eltern mit ihr ins örtliche Krankenhaus fahren würden, um eine Diagnose zu erhalten und nach einem Rollstuhl zu fragen, sodass der tägliche Schulweg mit diesem erleichtert werden könne.

Als eine kleine Überraschung übergaben wir heute Schwester Regina ein internetfähiges Handy, welches wir ihr als eine Art vorgezogenes Geburtstagsgeschenk übergaben, um die zukünftige Kommunikation mit ihr (via Whatsapp) zu verbessern.

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